Was ist WLAN-Signalstärke und warum sollte ich mich darum kümmern?

Die Vorteile von WiFi-Netzwerken gehen mit einigen zusätzlichen Bedenken einher, die aus Sicht des Administrators angesprochen werden müssen. Es geht nicht nur darum, für alle Benutzer genügend Verbindungen bereitzustellen. Sie müssen über einige Aspekte Ihres Netzwerks wie dem Abdeckungsbereich und der Kanalüberlappung Bescheid wissen.

Diejenigen von uns mit Heim-WLAN-Netzwerken sind ihre eigenen Netzwerkadministratoren. Wenn Sie sich in dieser Situation befinden oder nur ein neugieriger Endbenutzer sind, ist eine der Eigenschaften Ihres Netzwerks, die Sie verstehen müssen, die WLAN-Signalstärke.

Dieser Wert ist ein bestimmender Faktor für die Aktivitäten, für die Ihr Netzwerk verwendet werden kann. Sehen wir uns WLAN-Signale und wie sie sich auf die Nutzung Ihres drahtlosen Netzwerks auswirken können, näher an.

Was ist eine gute WLAN-Signalstärke?

Die WLAN-Signalstärke hat einen großen Einfluss darauf, wie gut Ihre Geräte verbunden bleiben. Aber was bedeutet „Signalstärke“ eigentlich, und wie können Sie feststellen, ob Ihre ausreichend ist?

Verstehen von dBm: Der Standard zur Messung der Signalstärke

Wir messen die WLAN-Stärke in dBm (Dezibel relativ zu einem Milliwatt). Es handelt sich um eine negative Zahl, die typischerweise zwischen 0 und –100 dBm liegt. Je näher bei null, desto stärker ist das Signal. –40 dBm ist also besser als –80 dBm, weil –40 näher an null liegt.

Die Skala ist logarithmisch, nicht linear. Das bedeutet, dass sie sich nicht in gleichmäßigen Schritten ändert. Eine Verschiebung um 3 dB entspricht ungefähr einer Verdoppelung oder Halbierung der Leistung – eine scheinbar kleine Zahl mit großer Auswirkung.

Rauschpegel: Die andere Hälfte von WLAN

Sie werden auch Hinweise auf den Rauschpegel (Noise Floor) sehen, das ist das Hintergrund-“Rauschen” in der Umgebung, ebenfalls gemessen in dBm. Auch hier bedeutet eine Zahl näher an null mehr Rauschen. Zum Beispiel ist –10 dBm viel lauter als –40 dBm. Ein hoher Rauschpegel mindert die nutzbare Signalqualität.

Und was ist mit RSSI?

Sie stoßen möglicherweise auch auf einen anderen Begriff: RSSI (Received Signal Strength Indicator). Das ist ein Wert, den Ihr Gerät verwendet, um die Signalstärke einzuschätzen. Aber im Gegensatz zu dBm gibt es für RSSI keine universelle Skala — er wird von verschiedenen Herstellern unterschiedlich definiert.

Typischerweise liegen RSSI-Werte zwischen –30 und –100, und wie bei dBm bedeutet eine kleinere Zahl ein schwächeres Signal. Einige Firmen, wie Cisco oder Atheros, verwenden positive Werte (wie 0–100), aber das Prinzip bleibt gleich — je höher, desto besser.

Welche Faktoren können die WLAN-Signalstärke beeinflussen?

Es gibt eine Anzahl von Faktoren, welche die Stärke des WLAN-Signals Ihres Netzwerks beeinflussen können. Einige davon sind:

Standort des Routers

Es gibt verschiedene Aspekte des Standorts Ihres Routers, die sich auf seine Fähigkeit auswirken können, ein gutes Signal in Ihrem beabsichtigten Abdeckungsbereich zu liefern. Diese schließen ein:

• Die Höhe des Routers — Sie sollten Ihren Router so hoch wie möglich positionieren. Wenn er auf dem Boden oder niedrigen Regalen steht, beeinträchtigt es seine Fähigkeit, ein starkes Signal zu liefern.
• Zentraler Standort — Sie erhalten die beste WLAN-Abdeckung, wenn sich Ihr Router zentral in Ihrem Zuhause oder Büro befindet. Wenn Sie ihn in einer Ecke des Hauses platzieren, führt dies zu WiFi-Lecks und schwächerem Signal in Ihrem Abdeckungsbereich.
• Interferenzen mit anderen Geräten — Mikrowellen und schnurlose Telefone verwenden möglicherweise das gleiche Frequenzband wie Ihr WLAN-Router und können Hintergrundgeräusche verursachen, die den Signalpegel beeinträchtigen.
• Wände und Böden — Das beste WLAN-Signal erhalten Sie, wenn die Geräte, die den Router verwenden, freie Sicht darauf haben. Signale, die durch Wände und Böden gehen müssen werden in ihrer Stärke beeinträchtigt.

Halten Sie Ihren Router auf dem neuesten Stand

WiFi-Router von seriösen Anbietern, die sich um ihre Kunden kümmern, erhalten Software-Upgrades, die bekannte Sicherheitslücken schließen, Softwarefehler beheben und neue Funktionen hinzufügen.

Wenn Sie Ihren Router nie aktualisieren, riskieren Sie erhebliche Leistungsprobleme. WiFi-Router mit veralteter Firmware werden auch häufig von Cyberkriminellen ins Visier genommen, die sie kapern, um vertrauliche Informationen zu stehlen oder koordinierte Cyberangriffe zu starten.

Es ist nicht schwierig, Ihren Router auf dem neuesten Stand zu halten, da Sie ihn lediglich von Zeit zu Zeit über die Administrationsoberfläche einloggen und verfügbare Updates installieren müssen. Wenn möglich, empfehlen wir dringend, Ihren Router so zu konfigurieren, dass Firmware-Updates automatisch installiert werden, sobald sie verfügbar sind. Auf diese Weise wird Ihr Router immer mit maximaler Effizienz arbeiten, ohne dass Sie ständig nach Updates suchen müssen.

Entfernung vom Router

Geräte, die starke Signale benötigen, wie solche, die zum Spielen oder Streamen verwendet werden, können eine bessere Leistung erzielen, wenn sie sich in der Nähe des Routers befinden. In einigen Fällen müssen Sie das Wi-Fi-Signal verstärken, indem Sie zusätzliches Equipment wie einen zweiten Wi-Fi-Router oder einen Wi-Fi-Repeater verwenden, um die Reichweite Ihres WLANs zu erweitern.

Wenn Sie kein Geld für zusätzliche Ausrüstung ausgeben möchten, können Sie den Abstand zwischen Ihrem WLAN-Router und Ihren Geräten verringern, indem Sie den Router an einem besser geeigneten Ort platzieren.

Das Letzte, was Sie wollen, ist, den Router in einer abgelegenen Ecke zu verstecken. Stattdessen sollten Sie ihn in einer zentralen Position platzieren, sodass er gleich weit von all Ihren drahtlosen Geräten entfernt ist. Wenn das nicht hilft, ist es vielleicht wirklich an der Zeit, die Reichweite Ihres WLANs zu erweitern, indem Sie einen zweiten WLAN-Router oder einen WLAN-Reichweitenverlängerer installieren, um Bereiche mit dem schwächsten Signal zu verstärken.

Drahtlose Einstellungen

Ihre drahtlosen Einstellungen können einen dramatischen Einfluss auf die Signalstärke des WLANs haben. In dicht besiedelten Gebieten mit vielen überlappenden WLAN-Netzwerken ist es eine gute Idee, das 5-GHz-Band zu nutzen, das schnellere Datenübertragungsraten im Vergleich zum viel häufiger genutzten 2,4-GHz-Band bietet.

Wenn das nicht möglich ist, weil Ihr Router oder Ihre Geräte das 5-GHz-Band nicht unterstützen, stellen Sie zumindest sicher, dass Sie den richtigen Kanal im 2,4-GHz-Band verwenden. Lesen Sie mehr dazu auf wie Sie den besten WiFi-Kanal finden.

In Nordamerika können Sie zwischen 11 Kanälen wählen, aber nur drei dieser Kanäle überlappen sich nicht (1, 6 und 11), und diese Kanäle sollten Sie verwenden, da sie nicht unter dem sogenannten Ko-Kanal-Signalstörungen leiden.

Andere WiFi-Netzwerke

Genauso wie es mehr Zeit braucht, um Ihr Ziel zu erreichen, wenn viele Autos auf der Autobahn sind, benötigen Datenpakete mehr Zeit, um dorthin zu gelangen, wo sie sollen, wenn viele andere WiFi-Netzwerke im selben Bereich senden. Das liegt daran, dass Ihr WiFi-Signal von stärkeren Signalen übertönt werden kann, ähnlich wie schnellere und aggressivere Fahrer Sie überholen können.

Um dies zu verhindern, können Sie Ihre drahtlosen Einstellungen optimieren, aber es gibt nur so viel, was Sie tun können, wenn Ihr Router zu alt oder zu schwach ist. Wenn das wirklich der Fall ist, empfehlen wir Ihnen, in den sauren Apfel zu beißen und einen neuen Router zu besorgen, vorzugsweise einen, der WiFi 802.11ac sowie WiFi 6 unterstützt.

Ein solcher Router wird Ihnen viele Jahre lang gute Dienste leisten, und Sie werden die durch ihn bereitgestellte Leistungssteigerung zu schätzen wissen.